Unter der Führung des Ego ist Sex ein weiterer verrückter und damit bedeutungsloser Versuch, sich mit körperlichen Mitteln des Geistes zu bemächtigen. Das Ego urteilt dabei, indem es aus seiner Sicht attraktiveren Körpern wertvollere geistige Qualitäten zuschreibt. Je ausgeprägter die körperliche Hingabe, umso größer sei die geistige Gabe und der angebliche Lustgewinn. Auch unfreiwillige Hingabe ist für das Ego ein Zeichen der Unterwerfung des Geistes, der es anbeten soll. Geistige Eigenschaften wie Verbundenheit und schöpferisches Potenzial überträgt es auf Körper, die nach seinem Urteil verschiedene Identitäten darstellen sollen. Wahre geistige Verbundenheit soll so vor Dir verschleiert werden. Alles richtet sich an den Körper. Und Deine Sehnsucht bleibt unerfüllt.
Aus Sicht des Heiligen Geistes äußern sich in Sexualität einfach nur Wunderimpulse, die fehlgeleitet sind. Der Wunsch, Trennung ursächlich aufzuheben und die Verbundenheit des einen Geistes, der wir sind, zu erleben, wird irrtümlich von der geistigen auf die körperliche Ebene verlagert. So kommt es zu seltsamen Erfahrungen der Getrenntheit trotz scheinbarer Verbundenheit. Und die Sehnsucht nach dem Erleben von Verbundenheit bleibt, bis wir uns anders führen lassen. Unter der rechtgesinnten Führung wird der Körper zum Mittel, um geistige Verbundenheit auszudrücken. Besondere Verbundenheit oder Ablehnung kann es hier nicht geben, ebenso wenig wie unterschiedlich große Hingabe. Was Körper dabei machen, ist kaum von Belang, weil es nicht um Körper geht, sondern um die eine Liebe, in der Deine Sehnsucht erfüllt ist.
Groll, Gefühle der Unzulänglichkeit, Schuld und Schuldgefühle gehen neben vorübergehender Befriedigung manchmal einher mit sexueller Betätigung. Gib dem Bedeutungslosen keine Bedeutung! Analysiere es nicht. Kämpfe nicht dafür oder dagegen. Richte Deinen Blick einzig auf die Liebe.