Es ist eine seltsame Idee, es gäbe unvereinbare Gegensätze: hell und dunkel, nass und trocken, etwas und etwas anderes. Um solche Widersprüche in die Erscheinung zu bringen, bedarf es eines Tricks: Zeit. Es ist die Vorstellung, widersprüchliche Ideen seien möglich, zwar nicht gleichzeitig, aber irgendwie doch - zu verschiedenen Zeiten.

Es ist die Idee einer dialektischen Welt von Raum - in dem unterschiedliche voneinander getrennte Formen möglich zu sein scheinen - und Zeit - in der widersprüchliche Ideen nacheinander möglich zu sein scheinen. Die Welt von Raum und Zeit: Gemacht, um etwas von dem Einen verschiedenes zu zeigen - um eine nichtige Ideen aus dem Nichts entstehen zu lassen, als Abweichungen von dem Einen hin zu etwas und zu seinem Gegenteil.

Die Nichtigkeit wird sofort ersichtlich, wenn Du siehst, dass ein Etwas und sein Gegenteil sich aufheben. Vergangenheit und Zukunft heben sich auf, Plus und Minus - und alle Variationen daraus: Das sind die kleinen Gegenteile, in die sich die getrennten Pole weiter verzweigen - immer weiter und weiter: Eine Vielfalt von scheinbar kleinen und großen Gegensätzen, bestehend aus Gegenpolen, deren ursprüngliche Idee die seltsame Vorstellung ist, es könnte etwas von dem EINEN verschiedenes geben: Das Unmögliche sei möglich.

Um eine unmögliche Welt wahrzunehmen, braucht es ein Instrument, welches unmögliche Ideen erlebbar macht und gleichzeitig die Wahrheit ausblendet: Die Wahrnehmungen des Körpers. Dein Glaube und Dein Interesse an weltlichen Dingen aktiviert dieses Instrument und läßt die zeiträumliche Welt wie einen Schleier vor der Wahrheit, die Du bist, erscheinen. Es ist die Identifikation mit dem Körper, das Festhalten daran und ständige Bemühungen um zeiträumliche Ziele, was die Illusion aufrecht erhält. Sonst würde sie einfach in dem Nichts verschwinden, aus dem sie gemacht ist.

Was dann bliebe wäre das Eine, das Wahre, die gegenwärtige Liebe selbst. Es bliebe einzig das, was Dich vollkommen glücklich macht: Die friedvolle Freude Gottes!

Sie ist jetzt hier, gegenwärtig in diesem Augenblick. Sie war niemals weg oder woanders. Du findest sie, wenn Du die Suche an anderen Orten in anderen Zeiten aufgibst, die Suche nach etwas, was noch zu erreichen wäre. Es ist nicht woanders, weder zeitlich noch räumlich. Und daher ist es nicht getrennt von Dir.

Wie weit musst Du gehen, um zu dem zu kommen, was Du in Wahrheit bist? Kannst Du das, was Du bist, verlieren? Nichts kann das SEIN verschwinden lassen. Es ist immer gleich: Vollkommen bewusstes, friedvolles Gewahrsein, ohne jemand zu sein. Es war, bevor Körper und Welt erschienen. Es ist jetzt. Es wird sein, wenn alle Erscheinungen verschwunden sind. Was auch erscheinen mag: Sei DIES, was Du bist!