Gedanken, die von Gott getrennt gedacht werden, sind Trennungsgedanken. Es liegt in ihrer Natur, dass sie aus Unterschieden bestehen, weil das ihre Basis ist. Somit beinhaltet jeder Trennungsgedanke zwei nicht miteinander vereinbare Gegenteile: nass und trocken, hell und dunkel, Leben und Tod usw. Jeder Trennungsgedanke ist demnach ein Konfliktgedanke. Und wer daran glaubt, erlebt Konflikt. Auch untereinander stehen Trennungsgedanken miteinander in Konflikt, weil sie voneinander verschiedene Konzepte vertreten.

Es ist die Natur des Geistes, das, was er denkt, erlebbar zu machen. Entweder erlebt der Geist sich selbst, im Einklang mit der Liebe Gottes, die er ausdehnt. Oder er projiziert Trennungsgedanken, die er dann als von sich getrennte Formen und Situationen erlebt. Und weil Trennungsgedanken auf Ausschluss basieren, braucht es einen „Taschenspielertrick“, um das sich Ausschließende scheinbar wirklich zu machen: Zeit. In der Zeit kommt das eine und geht das andere. Erscheinungen wechseln. So wird das Unvereinbare erlebbar, in einer zeiträumlichen Welt.

Die Wahrnehmung zeigt dem Geist nun die in ein scheinbares Außen projizierten unmöglichen Trennungsideen. Und weil er an das glaubt, was er zu sehen meint, fährt er fort, an den wahnsinnigen Gedanken einer zeiträumlichen Welt zu glauben und ihn mit den darin enthaltenen Trennungsideen zu projizieren. Solcherlei Projektion erscheint dem fehlgeleiteten Geist zunächst als Energie, die als Materie zu Formen erstarrt. Diese Formwerdung ist eine Verlangsamung der Frequenz, ein Abnehmen der Schwingung, ein Einfrieren des Flüchtigen. Die Referenz dafür ist stets die für die Welt der Formen zugrunde gelegte Zeit. Denn sie gibt vor, wann sich etwas (schwingendes) wo befindet, wann es kommt und wann es geht.

Das Wunder hebt die Vergangenheit in der Gegenwart auf und befreit so die Zukunft. Es spart Zeit ein, indem es das Zeitintervall, welches eine Trennungsidee in Anspruch nähme, überflüssig macht. So verschwindet dieses Intervall aus der Zeitillusion, aus der Vergangenheit und aus einer imaginären Zukunft.

Die Vergebung ist das Mittel, mit dem Urteile aufgehoben werden. Wenn die Vergebung vollständig ist, wird keine zeiträumliche Kulisse mehr gebraucht, um wahnsinnige Trennungsideen abzubilden. Die Zeit endet im gegenwärtigen Jetzt.

Schon auf dem Weg der Vergebung ändert sich die Wahrnehmung, weil der zugrunde gelegte Zeitrahmen verkürzt wird. Darum sprechen manche von einer Erhöhung der Frequenz in der Wahrnehmung, die mit einer Verkürzung des zugrunde gelegten Zeitintervalls einher geht. Der Blick geht dann über die materiellen Formen hinaus. Und Konflikte verschwinden zunehmend. Eine „energetische“ Wahrnehmung weicht schließlich der geistigen Sicht: Der einzig existierenden allgegenwärtigen Präsenz des Geistes, der Du bist. Hier enden alle Träume und alle Gedanken sind im vollkommenen Einklang: Das Einssein Gottes mit dem Sohn.